Technik – Ästhetik – Wahrnehmung. Eine Theorie-Skizze audiovisueller Un|Schärfe

In Bewegtbilder der Un|Schärfe treten Aspekte des Medialen in den Vordergrund und eigenen sich daher für eine Beschäftigung mit medientheoretischen Fragen der Sichtbarmachung und der Aisthesis ebenso, wie sie eine Berücksichtigung technischer und ästhetischer Anordnungen einfordern. Un|Schärfe fungiert dabei häufig als eine Denkfigur audiovisueller Bildproduktion, in der sich metaphorische Felder mit epistemologischen oder auch anthropologischen Zugängen überlagern. Ein Forschungsprojekt zur Un|Schärfe bewegter Bilder bedarf somit eines diskursiven Zugangs und eine Theorie audiovisueller Un|Schärfe muss sich unweigerlich mit den aufnehmenden Techniken, den wiedergebenden Apparaturen, den ästhetischen Inszenierungsformen und den wahrnehmenden Subjekten beschäftigen. Im Rahmen des Vortrags soll skizziert werden, wie sich audiovisuelle Un|Schärfe in diesem Wechselverhältnis unterschiedlicher kulturtechnischer und aisthetischer Aspekte theoretisch rahmen lässt.


Kathrin Rothemund, Dr. phil., akademische Mitarbeiterin an der Professur für Medienwissenschaft der Universität Bayreuth. Studium der Medienwissenschaft, Amerikanischen Literaturwissenschaft und Angewandten Ethik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Promotion 2012 an der Leuphana Universität Lüneburg.

Forschungsschwerpunkte: Ästhetik der Un|Schärfe, Kosmopolitisches Kino und Fernsehen sowie Ästhetik und Narration zeitgenössischer Fernsehserien.

Publikationen (Auswahl):

  • Komplexe Welten. Narrative Strategien in US-amerikanischen Fernsehserien. Berlin 2013;
  • Für eine Theorie des kosmopolitischen Kinos. Literaturbericht und Forschungsprogramm, zusammen mit Matthias Christen, In montageAV, 24:1, 2015, S. 81–102.