„Wohl bin ich ein Wald und eine Nacht dunkler Bäume…“

Eine phänomenologische Betrachtung des filmischen Waldes nach Gernot Böhmes Begriff der Atmosphäre

Gernot Böhme charakterisiert die Atmosphäre als gemeinsame Wirklichkeit des Wahrnehmenden und des Wahrgenommenen. Zum einen ist sie damit die Wirklichkeit des Wahrgenommenen als Sphäre seiner Anwesenheit und wird zum anderen zur Wirklichkeit des Wahrnehmenden, indem sie von ihm durch seine affektive Betroffenheit erfahren wird. Das „Was-sein“ einer Atmosphäre konstituiert sich dabei durch die Wahrnehmung des Subjekts einerseits sowie durch das Zusammenspiel der Eigenschaften des Objekts andererseits. Die symbolisch und mythologisch aufgeladene Natur des Waldes soll in diesem Vortrag als Beispiel dienen für eine wirkungsästhetische Untersuchung des von Böhme dargelegten Begriffs der Atmosphäre. Aus phänomenologischer Perspektive sollen exemplarische Filmbilder des Waldes (Die Dunkle Seite des Mondes. DE/LUX 2015, R: Stephan Rick; Die Wand. DE/AT 2012, R: Julian Pölsler; Antichrist. DK/DE/FR/SE/IT/PL 2009, R: Lars von Trier) besprochen und hinsichtlich ihrer atmosphärischen Ausdruckskraft diskutiert werden.


Juliane Kling (M.A.), Studium der Germanistik und Kunstwissenschaft an der Universität Kassel (2008-2011) sowie Literatur und Medien an der Universität Bayreuth (2011-2013). Seit 2014 Doktorandin an der Professur für Medienwissenschaft der Universität Bayreuth. Betreuung: Prof. Dr. Matthias Christen.

Forschungsschwerpunkte: Medienästhetik, Naturästhetik, Phänomenologie.

Promotionsprojekt: Mit Leib und Seele. Filmische Naturerfahrung im Zeichen einer ökologischen Naturästhetik.