Die Leidenschaften des Vampirs im Film und ihre Funktion in den deutschen und mexikanischen Kulturen
In diesem Vortrag werde ich eine kurze Beschreibung meines Forschungsprojekts, eine kurze Erfassung der theoretischen und metodologischen Aspekten, die in der Forschung verwendet wurden, machen und ich werde ein Beispiel der Analyse der Konstruktion der Leidenschaften, die mit dem Vampir im Film assoziiert sind, zeigen.
Das Thema dieses Vortrags zeigt einige der Ergebnisse meiner Dissertation bezüglich der Konstruktion der Figur des Vampirs in mexikanischen und deutschen Filmen (Nosferatu: Eine Symphonie des Grauens von F. W. Murnau, M – Eine Stadt sucht einen Mörder von Fritz Lang, El vampiro und El ataúd del vampiro von Fernando Méndez). Die Forschung ist eine komparative Studie deutscher und mexikanischer Vampirfilme, in der ich kulturelle, ästhetische und linguistische Aspekte forsche, um die Figur des Vampirs zu analysieren.
Einer der wichtigsten Elementen dieser Forschung ist die Identifizierung und die Analyse der Leidenschaften, die als Motivation des Charakters im Film funktionieren. Um die affektive Dimension des Vampirs zu analysieren, nutze ich eine semiotische Perspektive (Theorie der Leidenschaften von Algirdas J. Greimas) in Kombination mit der Analyse des Dirkurs von Jacques Fontanille und die Elemente der kinematographischen Sprache. In diesem Sinne geht es um eine interdisziplinäre Studie, die relevant für die Filmwissenschaften und die andgewandten Linguistik bzw. Semiotik ist.
Die Analyse der Leidenschaften ist vor wenigen Jahren ein zentrales Thema für die Semiotik, die Narratologie und die Medien- und Filmwissenschaften geworden. Ebenfalls ist ein aktuelles Thema der Filmwissenschaften die Untersuchung und Analyse der narrativen Struktur des Films, ein medulläres Aspekt meiner Forschung, die auch essenziel für die Identifikation der Leidenschaften und die verbalen, auditiven und visuellen Elemente, sowie filmischen Merkmalen (Kamerabewegungen, Kameraeinstellungen, usw.), die mit der Konstruktion der Emotionen verbunden sind.
Mit der Studie einer stabilen narrativen Struktur der Vampirfilm zeige ich, dass nicht nur bestimmte Leidenschaften wie „Dominanz“, „Gier“ oder „Lust“ mit dem Vampir verbunden sind, sondern auch, dass diese und andere Leidenschaften narratologisch oder syntagmatisch strukturiert in der filmischen Erzählung sind. In diesem Sinne analysiere ich die Serie Leidenschaften oder Emotionen, die am Anfang, in der Mitte und am Ende der Erzählung oder des narrativen Weges des Vampirs im Film gezeigt und produziert sind, d.h., eine Art von Emotionenkette, die die Serie der Aktionen des Charakters begleitet und ermöglicht. Diese Emotionenkette ist auch mit der Erzeugung der Bedeutung in jedem Film verbunden. In dieser Hinsicht ist die Vampirfigur eine Repräsentation von Ängsten oder Absichten in jeder Kultur, die durch spezifische Emotionen und Aktionen dargestellt wird.
Letztlich zeige ich, wie dieser theoretischer und metodologischer Vorschlag aus einer Greimasian Semiotik, der noch in einem empirischen Zustand ist, nützlich ist, um die narrative Struktur und die Konstruktion einer affektiven Dimension im Film und anderen Medien zu verstehen.
Akademische Leistungen
Dr. Dolores Cabrera ist Mexikanerin und hat Literatur und Geschichte in der Benemérita Universidad Autónoma aus Puebla, Mexiko studiert. In Januar dieses Jahres hat sie in der Universität Bremen mit einer Forschung über Semiotik und Film im Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaften als Stipendiatin des DAAD promoviert.
Ihre Forschungsschwerpunkte sind: Didaktik der spanischen Sprache, Mexikos Literatur und Geschichte, Kultur- und Mentalitätengeschichte, Narratologie, Semiotik des Films und Vampirfilme.
Sie hat zwei Forschungen in Geschichte und Literatur durchgeführt: „Die Verwendung von mündlichem und schriftlichem Code im Chat“ (2001), „Die Konfiguration der Held im Roman Madero, el otro, von Ignacio Solares“ (Diplomarbeit, 2003) und „Helden, grafische Darstellung und kollektive Imaginären: eine Analyse der heroischen Bilder von Francisco I. Madero“ (Masterarbeit, 2008). Letztlich hat sie ihre Dissertation mit dem Titel „The Filmic Construction of the Figure of the Vampire in Murnau, Lang and Méndez: An Analysis with Greimasian Semiotics“ erledigt.
Sie ist ein Mitglied der Forschungseinrichtung „México-Francia: presencia, influencia, sensibilidad“ seit 2006 und während ihrer Promotion war sie ein Mitglied der Forschungsgruppe „Textualität des Films“ unter Betreuung des Professors John Bateman im Bremischen Instituts für transmediale Textualitätsforschung der Universität Bremen.
Berufliche Leistungen
Sie hat als Spanisch- und Französischlehrerin in verschiedenen Instituten und Universitäten in Mexiko gearbeitet. Nebenbei hat sie als Professorin und Wissenschaftlerin von Geschichte und Kriminologie gearbeitet und sie hat die Organisation der Ausbildung und Auffrischungskurse für Lehrer im Instituto de Ciencias Forenses y periciales del Estado de Puebla, A.C. (Forensic Sciences Institut und Experten von Puebla, Mexiko) betreut.
Zusätzlich hat sie als Übersetzerin von Didaktik-Büchern und Artikeln von Semiotik für die Magazin „Tópicos del Seminario“ der Benemérita Universidad Autónoma aus Puebla, Mexiko gearbeitet.